Mädchen-Technik-los!

Nach einem gegenseitigen Kennenlernen und einem Brainstorming zum Thema Robotik sind die Teilnehmerinnen des Zukunftstags direkt in die Praxis eingetaucht. Im Spezialprojekt «Mädchen-Technik-los!» im Workshop «Spurensucher: Einblick in die Technik» haben die Mädchen anhand eines Bausatzes und einer Schritt-für-Schritt-Anleitung selbstständig einen Fahr-Roboter gebaut, der einer schwarzen Linie folgen und damit als Spurensucher verwendet werden kann. Dazu waren neben vielen Kabeln, Schrauben und Batterien u. a. auch LEDs und Lichtsensoren nötig, damit der Roboter zwischen weissem und schwarzem Untergrund unterscheiden und die Motoren entsprechend ansteuern kann.

Nach einem ersten Teil des Roboterbauens ging es mit einem Rundgang durch unsere Fachhochschule weiter, wobei ein Einblick in das CAD-Zeichnen sowie auch die Besichtigung eines 3-D-Druckers und eines Industrieroboters, dessen Achsen einzeln angesteuert werden konnten, nicht fehlen durfte. Nach einer Stärkung beim offerierten gemeinsamen Mittagessen mit den anderen Gruppen vom Zukunftstag an der FHNW wurden die Roboter am Nachmittag fertiggebaut. Manchmal brauchte es noch einige Optimierungen der Sensor- und LED-Position, bis der Roboter optimal der Spur folgte.

Danach wurde der Spurensucher so mit einer Leiterplatine mit verschiedenen elektronischen Bauteilen und einem Funkmodul modifiziert, dass der Roboter jetzt mit einer App drahtlos ferngesteuert werden konnte. Nun konnte dieser nicht mehr nur der Spur folgen, sondern sich auch eine abgefahrene Spur merken und diese auf einem weissen Blatt wiederholen, diesmal ohne die Spur als Vorlage. Weiter wurde der Roboter vom Spurensucher zum Zeichenroboter umfunktioniert: Durch Montieren eines Stiftes an den Roboter konnte dieser nun eine vorher gemerkte Spur nachzeichnen. Mit einem Quiz mit Fragen zum Tag und einem kurzen Film aus dem Alltag einer Ingenieurin ging der Zukunftstag zu Ende.

Alle Teilnehmerinnen hatten am Ende des Tages einen funktionierenden Spurensucher, den sie voller Stolz mit nach Hause nehmen durften, daneben auch einen kleinen 3-D-gedruckten Roboter, einen FHNW-Turnbeutel und USB-Stick und viele Erinnerungen an einen ereignisreichen Tag.

Das Spezialprojekt will bei jungen Frauen das Interesse und die Faszination für Ingenieur-Berufe wecken und aufzeigen, dass das Wichtigste bei der Berufswahl ist, seinem Herzen zu folgen und einen Beruf zu wählen, der einen fasziniert, unabhängig davon, ob in diesem Beruf heutzutage mehr Frauen oder Männer arbeiten. Das Institut für Sensorik und Elektronik der Fachhochschule beteiligt sich bereits seit mehreren Jahren am Spezialprojekt.

Text und Bilder: Institut für Sensorik und Elektronik ISE